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Der Boden macht den Unterschied: Wein und sein Untergrund

28. Februar 2024
Weingarten mit blühenden Pflanzen herum
Die Weingärten der Garrigue zaubern besondere Aromen ins Glas Foto: BLB Vignoble

Böden sind beim Wein ein Untergrund mit Hintergrund: Entschuldigen Sie die Wortspielerei, aber um auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben ;-): Die Beschaffenheit der Böden, auf denen die Reben gedeihen, spielt eine enorme und entscheidende Rolle für die Qualität und den Charakter eines Weines. Der Boden prägt das Terroir, die Mineralität und nimmt damit Einfluss auf den Geschmack des Weines. Säuregehalt, Struktur, Aromen und Frische sind je nach „Unterlage“ anders ausgeprägt. Grund genug, in diesem Artikel etwas tiefer zu schürfen (uuups, I did it again :-).

Grundsätzliches

Als eine Art Faustregel gilt: Weine, die ihren Ursprung auf gesteinsreichen Böden finden, sind meist frischer, klarer und schlanker als Weine von Weinbergen mit lehmigen oder tonhaltigen Böden. Diese präsentieren sich mit satter Struktur und weniger Säure. Da es eine große Vielzahl an Bodenarten gibt, möchten wir ein paar der Wichtigsten herausgreifen, doch zuvor noch ein Beispiel, das wir natürlich mit Weintipps aus unserem Keller verknüpfen wollen.- Es soll ja weiter geschmackvoll bleiben:

Von rauchigem Feuerstein und dem Zauber der Garrigue

Im Folgenden wollen wir Ihnen den Einfluss des Bodens auf die Trauben und schlussendlich auf den Wein anhand von zwei Beispielen zeigen: Hier wäre zunächst einmal der Pouilly-Fumé – ein besonders delikates Beispiel ist jener von der Domaine Bouchie-Chatellier, ein reinsortiger Sauvignon Blanc von der Loire. Der Name Pouilly-Fumé stet dabei nicht nur für die Weinregion, sondern vor allem für eine typische Eigenschaft der Weißweine, die dort entstehen. Denn „Fumé“ bedeutet so viel wie geräuchert und bezieht sich damit direkt auf die von Feuerstein geprägten Böden der Region. Und tatsächlich kommt auch unser Musterbeispiel dank des gesteinsreichen, wasserdurchlässigen Boden frisch, fruchtig und aromatisch daher, voller Finesse, Komplexität, einer leicht rauchigen Note und viel Individualität.
Im Süden Frankreichs, im Languedoc, gibt es eine ganz spezielle Pflanzenwelt: die Garrigue. Sie gibt ihre zauberhafte Aromenvielfalt mit feinen Noten von Lavendel, Rosmarin und wildem Thymian direkt an die Trauben weiter, die hier unter besten Bedingungen gedeihen. Vielleicht machen Sie einfach mit dem Les Mattes Vielles Vignes aus dem Zwei-Sonnen-Weingarten, Vignes des Deux Soleils, die Probe aufs Exempel. Er gedeiht in der Garrigue und zusätzlich auf einem besonderen Boden mit vielen weißen Kieselsteinen, die Nachts die untertags gespeicherte Wärme direkt an die Trauben weitergeben. Hier arbeitet die Natur mit der Kraft von zwei Sonnen! 

Weingarten mit Kieselboden in Südfrankreich

Im Zwei-Sonnen-Weingarten arbeitet die Natur mit doppelter Energie, Foto: BLB Vignoble

Von Albariza bis Vulkanische Böden – ein Überblick

Ohne zu tief in die Materie vordringen zu wollen und den Beitrag in eine geologische Abhandlung zu verwandeln. Mächten wir Ihnen hier die wichtigsten Böden und ihre Eigenschaftenvorstellen:

  • Albariza (dt. „weiße Erde“)
    ist ein Boden, der sich aus Kieselgur, den Schalen fossiler Kieselalgen, bildet.
    Albariza ist ein Bodentyp, der in der Weinproduktion, insbesondere in der Sherry-Region von Spanien, eine wichtige Rolle spielt. Es handelt sich um einen weißen Kalkboden, der reich an Calciumcarbonat ist. Dieser Boden ist porös und hat eine hohe Wasserspeicherkapazität, was für den Anbau von Weinreben besonders vorteilhaft ist.
  • Auenboden
    bezieht sich auf den Bodentyp, der in Auengebieten vorkommt. Auen sind feuchte oder überschwemmte Gebiete entlang von Flüssen, Bächen oder anderen Gewässern. Es handelt sich meist um sehr fruchtbaren Boden, reich an Kies, Sand und Schluss (sanig-lehmig).
  • Basalt
    ist ein vulkanisches Gestein, reich an Calcium, Eisen und Magnesium. Basalt enthält Kalk und Soda, was ihn mineralreich macht. Dieses harte, langsam verwitternde Gestein bildet gute Böden und lässt Weine mit ansprechender Säure entstehen.
  • Boulbènes
    ist ein feiner, kieselreicher Boden, der leicht verdichtet werden kann und in der Entre-Deux-Mers-Region von Bordeaux zu finden ist.
  • Buntsandstein
    ist ein bunter, meist rotfarbiger Sandstein mit tonigen Bestandteilen, der aus dem Erosionsmaterial von Bergen entsteht.
  • Feuerstein
    ist ein kieselsteinreicher Boden, der wärme reflektiert und speichert. Pouilly-Fumé-Weine aus dem Loire-Tal werden typischerweise auf Feuersteinböden angebaut, was ihnen ihr charakteristisches „rauchiges“ Aroma verleiht.
  • Galestro
    ist ein blaugrauer Kalkschiefer, der vor allem in Italien, speziell in der Toskana zu finden ist. Er ist gut durchlässig, aber er speichert auch gleichzeitig Feuchtigkeit.
  • Gips
    ist ein calciumsulfatreicher Boden, der durch die Verdunstung von Meerwasser entsteht. Gips bildet einen hochabsorbierenden Boden mit durchschnittlicher Entwässerungsfähigkeit, oft gemischt mit Ton und Mergel.
  • Glimmer
    ist ein sehr silikatreicher Boden, der aus fein zersetzten Gesteinsformationen entsteht. Vor allem in der Rhône-Region zu finden, in Portugal, Galizien und auch im Mittelburgenland, wo er dem Blaufränkisch besondere Mineralität mitgibt.
  • Gneis
    sind mittel- bis grobkörnige metamorphe Gesteine, die unter hohem Druck und hoher Temperatur aus der Umwandlung anderer Gesteine entstanden sind. Weine, die auf Gneis wachsen, zeichnen sich durch eine intensive Mineralik und zugleich moderate Säure aus. Das bekannteste Gebiet mit Gneisböden ist das Nantais am Unterlauf der Loire, bekannt für den Muscadet.
  • Granit
    besteht zu 40 bis 60 Prozent aus Quarz, 30 bis 40 Prozent aus Feldspat sowie kleinen Mengen Hornblende, Glimmer und anderen Mineralien. Dieser Boden erwärmt sich schnell und speichert die Wärme, was die natürliche Säure in den Beeren reduziert. Granitböden gibt es zum Beispiel im Elsass, Beaujolais und großen Teilen der nördlichen Rhône.
  • Greywacke
    ist ein sedimentärer Boden, der von alten Flüssen gebildet wird und Quarz, Tonstein und Feldspat enthält. Diese Bodenart findet man vor allem in Südafrika, Neuseeland sowie den Regionen Ahr, Mosel, Mittelrhein und Rheingau.
  • Kalkboden
    ist ein alkalischer Boden mit hohen Mengen an Calcium- und Magnesiumkarbonat. Entstanden ist der Kalkstein als Sedimentgestein im Meer durch die Ansammlung von Muscheln. Der Boden bleibt kühl, er behält das Wasser ohne dabei eine Staunässe zu erzeugen. Der Kalkboden neutralisiert die natürliche Säure und lässt die Trauben langsamer reifen und eine gute Säure entwickeln.
  • Kies
    Ein lockerer, kiesiger Boden leitet das Wasser gut ab, ist aber im vergleich zu anderen Böden weniger fruchtbar. Reben, die auf Kies gedeihen müssen tief in den Boden eindringen, damit sie Nährstoffe finden. Kiesige Böden gibt es vor allem in den Regionen Graves und Sauternes in Bordeaux.
  • Kieselsteine
    Darunter versteht man sauren Felsboden, der kristallin ist. Diese Böen speichern die Wärme gut, brauchen jedoch zusätzlich Schluff, Ton oder andere sedimentäre Böden, um Wasser zu halten.
  • Kreide
    ist ein sehr poröser, weicher Kalksteinboden. Die Wurzeln der Reben können hier leicht eindringen. zudem ist eine gute Wasserdurchlässigkeit gegeben.
  • Ton
    Tonhaltige Böden sind wärmer, weicher und fruchtbarer und bestehen zu gleichen Teilen aus Schluff, Sand und Ton. Aufgrund der großen Fruchtbarkeit müssen die Erträge niedrig gehalten werden- So erreich man eine hohe Qualität von sehr vollmundigen und kräftigen Weinen.
  • Llicorella
    findet man vor allem in der spanischen Appellation Priorat. Eine Mischung aus Schiefer und Quar ermöglicht einen guten Wasserfluss. Rebsorten wie Syrah, Grenache und Carignan – typisch für das Priorat – wachsen auf diesen Böden besonders gut.
  • Löss
    ist ein sehr feiner sedimentärer Boden. Er besteht zum Großteil aus Quarz, Sand und Ton und gilt als sehr fruchtbar mit guter Wasserrückhaltung. Löss speichert Wärme, aber  leitet Wasser nur schlecht ab. In England ist der Boden als „Brickearth“ bekannt.
  • Mergel
    ist ein sehr kalkreicher Lehmboden. Die Trauben reifen auf diesem Bodentyp etwas später. Mergel ist vor allem in Italien im Piemont zu finden.
  • Porphyr
    wird in Mitteleuropa als Sammelbegriff für vulkanische Gesteine verwendet. Sie besitzen große gut ausgebildete Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse.
  • Quarzit
    ist ein quarzhaltiger Boden mit hohem pH-Wert. Dieser Boden kann die Säure der Weine reduzieren, aber die  wärmespeichernden Eigenschaften beschleunigen die Reifung der Trauben. Dies kann wiederum zu einem höheren Alkoholgehalt führen.
  • rote Schichten
    sind rot gefärbte Gesteinsschichten. Das Rot resultiert aus fein verteilte Eisenablagerungen.
  • Sand/Sandstein
    ist ein warmer, luftiger Boden aus kleinsten Partikeln von verwittertem Gestein. Es ist einer der wenigen Böden, in denen die Reblaus nicht gedeiht. Sand entwässert den Boden und hält das Wasser nur wenig zurück. Sandstein hingegen ist ein sedimentärer Boden, bestehend aus Sandpartikeln und Eisenmineralien.
  • Schiefer
    ist ein Bodentyp, der je nach Zusätzen in verschiedenen Farben vorkommen kann. Zum Beispiel gibt es eisengetönten roten Schiefer. Schiefer ist ein plattenartiges, brüchiges Gestein. Er entsteht, wenn Ton oder Schluff unter der Erde unter Druck gerät. Schiefer speichert die Wärme gut und eignet sich besonders für den Weinbau in kühleren Klimazonen. Er ist reich an Mineralien und in vielen Teilen Europas zu finden, zum Beispiel entlang der Mosel.
  • Schluff
    besteht aus feinkörnigen Ablagerungen, die Wasser gut zurückhalten, aber eine nur schlechte  Entwässerung bieten. Schluff ist fruchtbarer als Sand.
  • Silex
    ist eine Bodenart auf der Basis von Feuerstein und Sand. Sie ist hauptsächlich in der Loire-Region zu finden und aus einer Mischung von Ton, Kalkstein und Silikaten entstanden.
  • Terra Rossa
    heißt zu Deutsch „rote Erde“ und ist durch das Auslaugen von Carbonaten aus Kalkstein entstanden. Dadurch hat sich Eisen abgelagert, was dem Boden die rote Farbe verleiht. Terra Rossa findet man in einigen Gebieten entlang des Mittelmeers und der australischen Region Coonawarra. Der Boden entwässert gut und ist relativ nährstoffreich.
  • Ton
    ist ein sedimentäres Gestein, das aus übereinander geschichteten Platten besteht. In den Zwischenräumen der Platten kann Wasser gut gespeichert werden, dafür funktioniert die Entwässerung relativ schlecht. Die tonigen, sehr kühlen Böden finden sich zum Beispiel am rechten Bordeaux-Ufer.
  • Vulkanischer Boden
    ist durch verschiedene vulkanische Aktivitäten entstanden, vor allem durch die ausströmende Lava bei einem Vulkanausbruch. Neunzig Prozent dieser Böden bestehen aus Basalt, die anderen zehn Prozent aus Andesit, Pechstein, Rhyolith und Trachyt.
Boden im Weingarten

Foto: BLB Vignoble

Wir hoffen, Sie bleiben weiterhin auf dem Boden und vielleicht interessieren Sie sich ja, bei Ihrer nächsten Verkostung auch für den „Untergrund“ Ihrer Weine. 

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